Vitamine sind organische Verbindungen, die für lebenswichtige physiologische Funktionen im Körper essentiell sind, vom Körper aber größtenteils nicht selbst synthetisiert werden können. Deshalb müssen Vitamine über die Nahrung zugeführt werden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt zum Beispiel für Gesunde eine Tagesdosis von 100 mg Vitamin C. Eine ausgewogene Ernährung gewährleistet diese Dosis im Allgemeinen. Ob höhere Dosen an Vitamin C förderlich für die Gesundheit sind, oder sogar schädlich ist umstritten. Dieser Artikel soll sich mit der Prävention von Erkältungskrankheiten und Krebs mit Vitamin C beschäftigen.
Das Vitamin C ist Ascorbinsäure, eine viniloge Carbonsäure, die wie der Name verrät säurecharakter besitzt (mit einem pKs von 4,25 sogar stärker sauer als Essigsäure). Darüber hinaus ist Vitamin C durch die Endiol-Struktur (zwei enolische Hydroxylgruppen) leicht zur Dihydroascorbinsäure (DHA -> siehe Bild) oxidierbar. Es wird also im Körper bevorzugt oxidiert und schützt dadurch körpereigene Zellbestandteile vor Oxidation. Vitamin C ist also ein Antioxidans. Physiologisch bedeutend ist auch die Funktion der Ascorbinsäure als Cofaktor für die Enzyme Prolylhydroxylase und Lysylhydroxylase. Die Enzyme dienen der Herstellung von Hydroxyprolin und Hydroxylysin, die wichtige Ausgangsstoffe für die Kollagensynthese im Körper sind. Kollagen ist ein Strukturprotein das Hauptsächlich im Bindegewebe vorkommt. Durch Mangel an Vitamin C kann Kollagen also nicht aufgebaut werden. Diese Mangelerkrankung nennt man Skorbut. Diese Krankheit, die früher oft bei Seefahrern aufgrund von Mangel an Vitamin C-haltigen Nahrungsmitteln auf See verbreitet war, hat mit dem Erkennen eines Schiffsarztes 1754, dass Vitamin C-reiche Zitrusfrüchte die Krankheit verhindern, ihren Schrecken verloren.
Vitamin C zur Vorbeugung gegen Erkältungskrankheiten:
Oft nehmen Menschen Vitamin C in der Hoffnung ein, Erkältungskrankheiten vorzubeugen, oder zu therapieren. Eine neue Meta-Analyse der Cochrane Collaboration beschäftigt sich genau mit diesem Thema. Es wurden nur Studien berücksichtigt, bei denen mindestens 200 mg zusätzlich zur normalen Ernährung eingenommen wurde. Die hochwertige Analyse kommt zum Schluss, dass prophylaktisch eingenommenes Vitamin C in der normalen Bevölkerung die Dauer einer Erkältung lediglich um durchschnittlich 8% gegenüber einer Placeboeinnahme reduziert. Bei Kindern ist der Effekt stärker. Im Schnitt leiden Kinder 13% kürzer an einer Erkältung, wenn vorbeugend Vitamin C eingenommen wird. Leider zeigte sich bei der Normalbevölkerung keine Reduktion des Auftretens an Erkältungen durch Vitamin C-Prophylaxe. 5 Studien, die den Einfluss von Vitamin C auf Menschen, die schwerer Belastungen ausgesetzt sind (Marathonläufer, Skifahrer), untersuchten, zeigten aber, dass bei dieser Bevölkerungsgruppe ein deutlicher Effekt von Vitamin C zu erkennen ist. So reduzierte sich bei ihnen das Risiko eine Erkältung zu bekommen um etwa 50%. Ein besserer Effekt war auch bei Studien zu sehen, die mit höheren Dosen an Vitamin C (1-2g) durchgeführt wurden.
Der Verlauf einer Erkältung hat bei allen Bevölkerungsgruppen durch prophylaktisch eingenommenes Vitamin C einen signifikant niedrigeren Schweregrad. Es konnte auch gezeigt werden, dass eine Einnahme von Vitamin C erst während der Erkältung keinen signifikanten Einfluss auf den Verlauf der Krankheit besitzt.
Vitamin C zur Vorbeugung gegen Krebs:
www.wikipedia.org
Vitamin C for preventing and treating the common cold (Review)
Harri Hemilä, Elizabeth Chalker, Bob Douglas
Cochrane Library, March 2010
E. Robert Greenberg et al
N Engl J Med (